Das Projekt

Tanz + Choreografie
Christof GANSS
Heike KERNBACH
Andrea KNEIS

Musik + Visualisierung
Stefan HETZEL

Das Projekt vereinigt drei kreative Ströme der Gegenwart, die oft genug berührungslos nebeneinander herlaufen: den zeitgenössischen Tanz mit seinen befreiten, offenen Bewegungsabläufen, die zeitgenössische Elektroakustische Musik mit ihrer neuen Leichtigkeit und Verspieltheit und die zeitgenössische Computeranimation, die hier zur Visualisierung der Musik in Echtzeit dient.

Stefans Hetzels Musik stammt größtenteils aus dem Jahr 2007 und entstand komplett am heimischen Rechner unter Verwendung experimenteller Software-Synthesizer wie ChaoSynth und Tetra sowie algorithmischer und granularsynthetischer Kompositionsverfahren. Aber auch die bereits vor 90 Jahren konzipierte "Ätherwellengeige" Theremin kommt zum Einsatz.

Es werden zwei quelloffene Visualisierungsmaschinen, die als Zusatzprogramme für den Medienspieler WinAmp dienen, verwendet: Milkdrop von Ryan Geiss und das Advanced Visualization Studio (AVS) von Justin Frankel. Die eigentlichen grafischen Inhalte ("Presets") stammen von verschiedenen Autoren und sind alle frei im Internet erhältlich.

Sie wurden dort unter Aliasnamen (z. B. "E.os.", "bdrv", "el-vis" etc.) publiziert und unterliegen natürlich prinzipiell dem Urheberrecht. Die Autoren verlangen eine Lizensierung allerdings nur bei kommerzieller Nutzung.

Die Körper der Tänzer dienen als Projektionsflächen im doppelten Sinn. Einerseits physikalisch für die Lichtsignale aus dem Beamer, andererseits theatralisch als handelnde Personen im Bühnengeschehen. Ihre Körper visualisieren die Musik so andersartig als die digitalen Bildautomaten, dass es immer wieder zu Brüchen und Disharmonien zwischen Mensch und Maschine kommt: eine Situation, die unseren Alltag im 21. Jahrhundert mehr und mehr prägt.

Die Beteiligten kennen sich bereits seit Jahren aus dem Improvised Music & Dance Project, das Improvisierte Musik und Tanzimprovisation zu einer performativen Einheit zu verschmelzen sucht.